Kompetenzverlustvermeidung

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Kompetenzverlustvermeidung ist ein von Peter Mersch in seinem Buch Die Geburtsstunde der Lügenpresse - "Der Fall Eva Herman" geprägter Begriff, der die Abwehrhaltung beschreibt, die ein, nach eigener Auffassung, gebildeter Mensch innerlich wie äußerlich an den Tag legt, wenn er mit Informationen in Kontakt kommt, die geeignet sind, sein Selbstbild oder Weltbild auf den Kopf zu stellen.

Was hier vermieden wird, ist i.d.R. nicht der Verlustes einer echten Kompetenz, sondern die Einsicht, dass eine Scheinkompetenz, von der man der Meinung ist, sie sei eine echte Kompetenz, als fehlerhaft anerkannt wird. Möglicherweise hat man Angst vor der umfangreichen Arbeit, die ein Umdenken und sich neu Informieren erfordern würde und dass die Zeit und Mühe, die in den Erwerb einer Scheinkompetenz gesteckt worden ist, nun erneut aufgebracht werden müsste.

Wortbildung

Eigentlich müsste es Eignungseinbildungsverlustangst heißen. Denn, was man versucht zu vermeiden, ist nicht wirklich der Verlust einer Kompetenz (Eignung), sondern der Verlust einer Scheinkompetenz, also einer Illusion von einer Kompetenz und somit eine Kompetenzillusionsverlustvermeidung. Da dies mit dem Versuch der Verdrängung der Tatsachen einhergeht, handelt es sich tatsächlich um eine Angst. Die Angst, die darin liegt, dass man im Falle des Verlustes der Eignung konsequenterweise auch seine Position im System verlieren würde, sein Einkommen und Ansehen, ist es, die die Vernunft und moralische Bedenken ausschaltet und in den irrationalen Modus der Verdrängung umschaltet. Zu Ende gedacht handelt es sich also um eine 'Kompetenzverlustangst'. Da letzteres, wie auch Kompetenzverlustvermeidung, eine Mischung aus deutschen und und lateinischen Wörtern ist, würde die konsequente Eindeutschung Eignungseinbildungsverlustangst lauten.