Wissen und Erkenntnis
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Bevor wir uns der Frage widmen, was und wie wir überhaupt „wissen“ können, müssen wir als Lebewesen zunächst unsere Existenzweise verstehen und bereit sein, diese inhärente, kartesisch anmutende Erfahrung zu berücksichtigen.
Als Lebewesen erleben wir uns nicht unmittelbar durch unsere physische Existenz - wie ein Stein es täte, wenn es ihm als Ganzes sich zu erkennen einfach möglich wäre, was natürlich nicht geschieht.
D.h., nur als Körper mit Nervensystem, Sinnen und Verstand, also als etwas nicht unmittelbar Physisches sind wir überhaupt in der Lage, uns in einer Lebenswelt wahrzunehmen und uns und alles für uns Sinnstiftende und zweckmäßig Erscheinende mental abzubilden. Und nur mit einem reflektierenden Verstand sind wir in der Lage, überhaupt weiter darüber nachzudenken.
Das sind denknotwendige, praxeologische Voraussetzungen als handelnde Menschen, wie wir uns hier jederzeit wiederfinden mit dem, was wir tun und wie wir es tun. Dieser Umstand ist apodiktisch. Es gibt darüber keinen ernsthaften Streit. Allerdings sind wir es gewohnt, weil wir handeln, uns Gewissheiten zu verschaffen. Deshalb neigen wir oft dazu unsere Existenz außerhalb des unmittelbar Physischen zu verleugnen. Jede kognitive Erfahrung bezieht jeden in seiner biologischen Existenz mit ein. Als individuelles Phänomen sind wir blind gegenüber allen anderen Individuen.
Wo soll dies hinführen? – In eine positivistisch „überzeugte“, behauptende Gegenreaktion kollektiver und demokratischer Gewalt (wie es leider oft geschieht)? – Oder in ein Bewusstsein, um eben diese unsere Situation als gegeben zu akzeptieren, sie zu reflektieren, um nicht der Versuchung von Gewissheit zu erliegen, sie gegen bloße Meinung zu verteidigen und denknotwendig unsere Schlüsse zu ziehen?
Die Wahl sollte hier leicht fallen. Aus zwei Gründen, nämlich einerseits weil wir hier sonst niemandem, der seine Gewissheiten nicht aufgibt, etwas sinnvoll vermitteln können, „was als ein wirkliches Verständnis des Phänomens der Erkenntnis in seine Erfahrung eingehen könnte“, zum anderen weil jede kognitive Erfahrung, wenn wir dieses Phänomen näher betrachten, den Erkennenden in persönlicher und biologischer Form mit einbezieht. Dies ist eine Einsamkeit, die nur in einer Welt zu überwinden ist, die wir gemeinsam mit anderen schaffen. „Nichts von dem, was wir vermitteln wollen, kann wirklich verstanden werden, wenn sich der Leser nicht persönlich angesprochen fühlt, wenn er es nicht unmittelbar in einer Weise erfährt, die über die bloße Beschreibung dieser Erfahrung hinausreicht.“ [1]