Diskussion:Bach-Blütentherapie
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Die Bach-Blütentherapie ist ein in den 1930er Jahren von dem britischen Arzt Dr. Edward Bach (24. 9. 1886 - 27. 11. 1936) begründetes und nach ihm benanntes alternativmedizinisches Verfahren. Laut Bachs zentraler These beruht jede körperliche Krankheit auf einer seelischen Gleichgewichtsstörung.[1] Die Ursache dieser Störung sah er in einem Konflikt zwischen der unsterblichen Seele und der Persönlichkeit, und eine Heilung könne nur durch eine Harmonisierung auf dieser geistig-seelischen Ebene bewirkt werden. Bach beschrieb zunächst neunzehn Gemütszustände, erweiterte das Repertoire dann aber auf „38 disharmonische Seelenzustände der menschlichen Natur“. Diesen ordnete er Blüten und Pflanzenteile zu, die er in Wasser legte oder kochte und die so ihre „Schwingungen“ an das Wasser übertragen sollten. Aus diesen Urtinkturen werden anschließend durch starke Verdünnung die sogenannten Blütenessenzen hergestellt.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bach entwickelte seine Therapie in den 1930er Jahren. Als Anhänger der Lehren von Carl Gustav Jung wählte er die Pflanzen intuitiv danach aus, welche „positiven archetypischen Seelenkonzepte“ sie verkörpern.
Bach hatte als Arzt und Homöopath begonnen, um dann mit den sog. "Bach"-Blüten für die ungeschulte Bevölkerung eine Möglichkeit der Selbstheilung zur Verfügung zu stellen. Er stellte diese Methode 1931 in Southport vor. Der volle Vortragstext findet sich hier.
Nach Bachs Tod 1936 verlor die Therapie zunächst erheblich an Beliebtheit. Ende der 1970er-Jahre wurde die Bach-Blütentherapie dann wieder durch den Journalisten Wulfing von Rohr vertreten und in der Folge von der Hamburger Heilpraktikerin Mechthild Scheffer weit verbreitet, deren Bücher zeitweise Bestseller waren. Weitere Popularitätsschübe erfuhr sie im deutschsprachigen Raum seit Mitte der 1980er-Jahre durch Berichte in der Presse und durch eine Vorstellung in drei aufeinanderfolgenden Ausgaben der damals sehr populären Sat.1-Talkshow Schreinemakers Live im Juni 1995.[3]
Essenzen
Nr. | Bezeichnung | Pflanze |
---|---|---|
1 | Agrimony | Gemeiner Odermennig |
2 | Aspen | Espe / Zitterpappel |
3 | Beech | Rotbuche |
4 | Centaury | Tausendgüldenkraut |
5 | Cerato | Bleiwurz |
6 | Cherry Plum | Kirschpflaume |
7 | Chestnut Bud | Rosskastanienknospe |
8 | Chicory | Wegwarte |
9 | Clematis | Gewöhnliche Waldrebe |
10 | Crab Apple | Holzapfel |
11 | Elm | Englische Ulme |
12 | Gentian | Herbstenzian |
13 | Gorse | Stechginster |
14 | Heather | Schottisches Heidekraut |
15 | Holly | Europäische Stechpalme |
16 | Honeysuckle | Geißblatt |
17 | Hornbeam | Hainbuche |
18 | Impatiens | Springkraut |
19 | Larch | Europäische Lärche |
20 | Mimulus | Gefleckte Gauklerblume |
21 | Mustard | Ackersenf |
22 | Oak | Eiche |
23 | Olive | Ölbaum |
24 | Pine | Schottische Kiefer |
25 | Red Chestnut | Rote Kastanie |
26 | Rock Rose | Gelbes Sonnenröschen |
27 | Rock Water | Fels-Quellwasser |
28 | Scleranthus | einjähriger Knäuel |
29 | Star of Bethlehem | Doldiger Milchstern |
30 | Sweet Chestnut | Esskastanie / Edelkastanie |
31 | Vervain | Eisenkraut |
32 | Vine | Weinrebe |
33 | Walnut | Walnuss |
34 | Water Violet | Wasserfeder |
35 | White Chestnut | Weißblühende Rosskastanie |
36 | Wild Oat | Waldtrespe |
37 | Wild Rose | Hecken-Rose |
38 | Willow | Gelbe Weide |
Bedeutung
Bach ordnete den von ihm postulierten negativen Seelenzuständen, die für alle Leiden und Krankheiten verantwortlich sein sollen, jeweils eine „Essenz“ zu, die eine „Harmonisierung“ fördern soll. Traditionell tragen die nummerierten Essenzen englische Namen und sind verschiedenen Anwendungsgebieten zugeordnet. Im Gegensatz zum Simile-Prinzip in der Homöopathie sollen diese Essenzen als positiver Gegenpol eine Harmonisierung negativer Seelenzustände direkt bewirken. Kritiker führen an, dass der moralisierende Charakter dieses Konzeptes seelischen Druck auf Erkrankte ausüben kann, da das eigene, persönliche Verhalten als ursächlich für Krankheiten angesehen wird.[5]
Edward Bach sammelte 38 Mittel, die er in dieser Form aufteilte:
Die 38 Heilmittel und ihre Zugehörigkeit
- Für jene, die Angst haben (Rock Rose, Mumulus, Cherry Plum, Aspen, Red Chestnut)
- Für jene, die an Unsicherheit leiden (Cerato, Cleranthus, Gentian, Gorse, Hornbeam, Wild Oat)
- Für jene, die nicht genügend Interesse an der gegenwärtigen Situation haben (Clematis, Honeysuckle, Wild Rose, Olive, White Chestnud, Mustard, Chestnut Bud)
- Für jene, die einsam sind (Water Violet, Impatiens, Heather)
- Für jene, die überempfindlich gegenüber Einflüssen und Ideen sind (Agrimony, Centaury, Walnut, Holly)
- Für jene, die mutlos und verzweifelt sind (Larch, Pine, Elm, Wild Oat, Sweet Chestnud, Star of Bethlehem, Willow, Oak, Crab Apple)
- Für jene, die um das Wohl anderer allzu besorgt sind (Chicory, Vervain, Vine, Beech, Rock Water)
Zusätzlich ist das Mittel "Rescue" entwickelt worden, das bei allen bedrohlichen Zuständen eingesetzt werden kann.
Die Bach-Blütentherapie wird üblicherweise nicht zur Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) gezählt. Die verwendeten Pflanzenteile sind in der Regel keine bekannten Heilpflanzen und wurden von Edward Bach auch nicht als solche ausgewählt.[6]
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche „neue Essenzen“ auf dem Markt erschienen, die sich bezüglich ihrer Herstellung an die Bach-Blüten anlehnen, allerdings nicht im Kanon von Bach enthalten sind.
Herstellung
Die einzelnen Blüten werden heute noch an den ehemals von Bach festgesetzten Standorten gesammelt und nach den von Bach beschriebenen Verfahren verarbeitet. Bei der Sonnenmethode werden die Blüten für etwa drei bis vier Stunden in eine mit Wasser gefüllte Schale gelegt und diese in die Sonne gestellt, bei der Kochmethode werden die Pflanzenteile eine halbe Stunde in Wasser erhitzt. Die letztere Methode wird für holziges Pflanzenmaterial oder bei Pflanzen angewendet, die zu einer sonnenarmen Jahreszeit blühen. Laut Bach sollen die Pflanzen ihre „Schwingungen“ als „heilende Energie“ an das Wasser abgeben. Das Wasser wird anschließend mit einem gleich großen Anteil Alkohol als Konservierungsmittel versetzt. Diese Urtinktur wird 1:240 verdünnt, um die eigentlichen Blütenessenzen herzustellen, und ähnelt in diesem Punkt der Homöopathie, mit der Bach sich intensiv beschäftigt hatte. Aus fünf Litern Wasser, in welche die Blüten gelegt wurden, entstehen nach Hinzufügen von fünf Litern Alkohol und anschließender Verdünnung schließlich 2.400 Liter Blütenessenz.
Kritik
Eine ausführliche Kritik aus Sicht eines fundamentalistischen Materialismus finden Sie im entsprechenden, oben genannten Wikipedia-Artikel. Dort auch entsprechende Verweise auf kritische Zeitungsartikel und andere Literatur auf der gleichen ideologischen Basis.
Literatur
Dr. Edward Bach, Von der Homöopathie zu den Bach-Blüten, Goldmann, 1996
Ulrike Schöber, Die heilende Kraft der Bach-Blüten, Falken Taschenbuch, 2000
Mechthild Scheffer, Bach Blütentheraie, Theorie und Praxis, Kailash Buch, Hugendubel, 1981
Mechthild Scheffer, Schlüssel zur Seele, Arbeitsbuch, Heyne-Verlag, 1998
Dr. Edward Bach, Jens-Erik R. Petersen, Knaur, 1988
Dietmar Krämer, Neue Therapien mit Bach-Blüten 1-3, Ansata, 1989
Götz Blome, Mit Blumen heilen, Die Blütentherapie nach Dr. Bach, Bauer-Verlag, 1985
Alexandra von Kühlmann, Repertorium der Bach-Blüten, Sonntag-Verlag, 1994
B.& R. Bayerlein, Bach-Blüten-Repertorium, Haug-Verlag, 1997
Julian & Martine Barnard, Das Bach-Blüten Wunder, Heyne-Verlag, 1988
Sigrid Schmidt, Bach-Blüten für Kinder, GU, ?
Weblinks
- Webseite des englischen Edward Bach Centre
- Bericht des Medizinischen Diensts des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.
Einzelnachweise
- ↑ Edward Bach: Heile Dich selbst. Die geistige Grundlage der Original-Bach-Blütentherapie. Übersetzt von Karl Friedrich Hörner. 2000, ISBN 3-7205-2119-2.
- ↑ Belege siehe Literatur.
- ↑ Colin Goldner: Die Psycho-Szene, 2000, S. 160.
- ↑ Mechthild Scheffer: Die Original Bach-Blüten-Therapie für Einsteiger. Hugendubel, 2002, ISBN 3-7205-2330-6.
- ↑ Belege siehe Literatur.
- ↑ C. Jänicke, J. Grünwald, B. Brendler: Handbuch Phytotherapie. Indikationen – Anwendungen – Wirksamkeit – Präparate. Stuttgart 2003, ISBN 3-8047-1950-3.