Mélanie Hahnemann: Unterschied zwischen den Versionen
| [gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
FreeW (Diskussion | Beiträge) (Div.) |
FreeW (Diskussion | Beiträge) (Div.) |
||
| (3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 2: | Zeile 2: | ||
[[File:MelanieHahnemann.jpg|thumb|right|300px|Melanie Hahnemann]] | [[File:MelanieHahnemann.jpg|thumb|right|300px|Melanie Hahnemann]] | ||
| − | '''Marie Mélanie d’Hervilly Gohier Hahnemann''' (* 02.02.1800; † Mai 1878 in Paris) war | + | <span style="font-size:x-small">Diese [https://www.freewiki.eu/de/index.php?title=FreeWiki&action=edit&redlink=1 FreeWiki]-Seite basiert auf dem [https://www.freewiki.eu/de/index.php?title=Wikipedia Wikipedia]-Artikel »Mélanie Hahnemann«, [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mélanie_Hahnemann&oldid=178270265 <span style="">gelesen am 01.11.2018</span>] [Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung)]. [https://xtools.wmcloud.org/authorship/de.wikipedia.org/Mélanie_Hahnemann?uselang=de Autorenliste.] Diverse Bearbeitungen wurden vorgenommen.</span> |
| + | |||
| + | '''Marie Mélanie d’Hervilly Gohier Hahnemann''' (* 02.02.1800; † Mai 1878 in Paris) war Malerin und [[Homöopathie|Homöopathin]]. <span style="background-color:#ffff66">Sie war die erste zugelassene Homöopathin der Welt.</span> | ||
= Leben = | = Leben = | ||
| − | |||
| − | |||
== Frühe Jahre == | == Frühe Jahre == | ||
| − | Marie Mélanie d’Hervilly wurde als Tochter von Comte Joseph d’Hervilly und Marie-Josèphe Gertrude Heilrath in eine alte, aber verarmte französische Adelsfamilie geboren.<ref | + | Marie Mélanie d’Hervilly wurde als Tochter von Comte Joseph d’Hervilly und Marie-Josèphe Gertrude Heilrath in eine alte, aber verarmte französische Adelsfamilie geboren.<ref>Rima Handley: Eine homöopathische Liebesgeschichte. Das Leben von Samuel und Mélanie Hahnemann, 6.Auflage, Verlag C.H.Beck, München 2002, ISBN 3-406-45991-9 [http://books.google.de/books?id=IWTJIM6Nsw0C&pg=PA27&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false Auszug] bei ''Google Books'', Zugriff: 2015-03-09</ref> Sie genoss die Privilegien der republikanischen Aristokratie und erhielt Privatunterricht,<ref name="wholehealth">[http://www.wholehealthnow.com/bios/melanie-hahnemann.html Biografie Hahnemanns auf der Webseite WholeHealthNow] (englisch).</ref> auch von dem Gelehrten François Andrieux, der ihr ein Gedicht widmete.<ref name="hahnemanninst">[http://www.hahnemanninstituut.nl/1/106/melanie-hahnemann/ Biographie des Hahnemann-Instituts] (englisch).</ref> Opfer von häuslicher Gewalt seitens ihrer Mutter, lebte sie ab dem Alter von fünfzehn Jahren bei ihrem Ziehvater Guillaume Guillon-Lethière, von dem sie das Malen lernte.<ref name="wholehealth" /> Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch den Verkauf gemalter Porträts und Miniaturen und erhielt auch Preise und Auszeichnungen für ihre Werke.<ref name="hahnemanninst" /> Neben der Malerei begeisterte sich die exzentrische junge Frau für das Reiten, das Pistolenschießen und politische Diskussionen.<ref name="Lux">Antonius Lux (Hrsg.): ''Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild''. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 205.</ref> |
Sie nahm 1830 den Namen Gohier an, als der einstige Direktoriums-Präsident Louis-Jérôme Gohier sie in seinem Testament adoptierte und ihr sein Vermögen hinterließ. Gohiers eigene Tochter war zu dem Zeitpunkt seit zwanzig Jahren verheiratet und kinderlos. Mélanie d’Hervilly-Gohier ließ den Adoptivvater bei ihrer Familie<ref name="hahnemanninst" /> im Friedhof Montmartre bestatten. Als 1832 ihr Pflegevater Guillon-Lethière bei einer Cholera-Epidemie in Paris ohne ihn überlebende Nachkommen starb, bestattete sie ihn im Grab neben Goutier. Im selben Jahr, ausgelöst durch die Epidemie, begann sich die 32-Jährige für Homöopathie zu interessieren, da der erste britische Homöopath Frederic Hervey Foster Quin einige erfolgreiche Behandlungen durchgeführt hatte.<ref name="wholehealth" /> Auch war ihre eigene Gesundheit angeschlagen.<ref name="hahnemanninst" /> | Sie nahm 1830 den Namen Gohier an, als der einstige Direktoriums-Präsident Louis-Jérôme Gohier sie in seinem Testament adoptierte und ihr sein Vermögen hinterließ. Gohiers eigene Tochter war zu dem Zeitpunkt seit zwanzig Jahren verheiratet und kinderlos. Mélanie d’Hervilly-Gohier ließ den Adoptivvater bei ihrer Familie<ref name="hahnemanninst" /> im Friedhof Montmartre bestatten. Als 1832 ihr Pflegevater Guillon-Lethière bei einer Cholera-Epidemie in Paris ohne ihn überlebende Nachkommen starb, bestattete sie ihn im Grab neben Goutier. Im selben Jahr, ausgelöst durch die Epidemie, begann sich die 32-Jährige für Homöopathie zu interessieren, da der erste britische Homöopath Frederic Hervey Foster Quin einige erfolgreiche Behandlungen durchgeführt hatte.<ref name="wholehealth" /> Auch war ihre eigene Gesundheit angeschlagen.<ref name="hahnemanninst" /> | ||
| Zeile 16: | Zeile 16: | ||
== Im Dienst der Homöopathie == | == Im Dienst der Homöopathie == | ||
| − | Am 7. Oktober 1834<ref name="wholehealth" /> besuchte sie den Homöopathen [[Samuel_Hahnemann|Samuel Hahnemann]] in seinem | + | Am 7. Oktober 1834<ref name="wholehealth" /> besuchte sie den Homöopathen [[Samuel_Hahnemann|Samuel Hahnemann]] in seinem Haus in [[Köthen_(Anhalt)|Köthen]] im damaligen deutschen Herzogtum Anhalt-Köthen. Ihr dortiges Auftreten in Männerkleidung erregte großes Aufsehen,<ref name="Lux" /> ebenso wie ihre stürmische Liebesaffäre mit dem seit zwei Jahren verwitweten, 79-jährigen Hahnemann. Samuel und Mélanie heirateten am 18. Januar 1835 heimlich<ref name="wholehealth" /> ohne kirchlichen Segen. Im Juni desselben Jahres zog Hahnemann mit seiner Frau, nunmehr Mélanie Hahnemann, nach Paris, um dort ab August<ref name="wholehealth" /> zu praktizieren. Mélanie besaß die notwendigen Beziehungen, um die Zulassung ihres Mannes zu erwirken und um ihn rasch zu einem gefragten und populären Heiler zu machen. Das Haus in der Rue Madame war bald zu klein für den Andrang der Hilfesuchenden, weshalb das Ehepaar in die Rue de Milan in das später so bezeichnete Palais Hahnemann umzog.<ref name="Lux" /> Mélanie umsorgte ihren greisen Ehemann fürsorglich und übernahm den Großteil der Fälle selbst, ebenso wie Hausbesuche.<ref name="hahnemanninst" /> Der prominenteste Klient war Niccolò Paganini, der jedoch nach einem gescheiterten Annäherungsversuch an Mélanie Hahnemann die Therapie abbrach. |
| − | Als überzeugte Vorkämpferin von Hahnemanns Lehren erlangte sie ihr Diplom als Homöopathin 1840 durch John Helfrich, den Begründer der ersten Homöopathie-Schule in den USA, es wurde ihr jedoch erst mit großer Verspätung zugestellt.<ref name="hahnemanninst" /> Nach dem Tod Hahnemanns 1843 verweigerte sie neun Tage lang die Freigabe seines Leichnams zur Bestattung | + | Als überzeugte Vorkämpferin von Hahnemanns Lehren erlangte sie ihr Diplom als Homöopathin 1840 durch John Helfrich, den Begründer der ersten Homöopathie-Schule in den [[USA|USA]], es wurde ihr jedoch erst mit großer Verspätung zugestellt.<ref name="hahnemanninst" /> Nach dem Tod Hahnemanns 1843 verweigerte sie neun Tage lang die Freigabe seines Leichnams zur Bestattung.<ref name="Lux" /> Er wurde schließlich neben Goutier und Lethière beigesetzt. Sie führte seine Praxis fort, wurde aber 1846 vor Gericht gestellt und verurteilt, da sie ohne ärztliche Zulassung praktizierte.<ref>Die erste Zulassung einer Allgemeinmedizinerin wurde in Frankreich 1862 erteilt.</ref> Auch ohne eine solche Zulassung behandelte sie heimlich weiter, ohne belangt zu werden.<ref name="wholehealth" /> Die ihr vererbte 6. Auflage des Werks ihres Mannes, ''[[Organon|Organon]]'', wurde aufgrund fachlicher und persönlicher Auseinandersetzungen mit anderen Hahnemann-Anhängern erst 1921, lange nach Mélanies Tod veröffentlicht, knapp siebzig Jahre nach dem Tod Samuel Hahnemanns. |
Ihre adoptierte Tochter Sophie heiratete 1857 auf Vermittlung Mélanies Karl von Bönninghausen, den Sohn des Botanikers und Homöopathen [[Clemens_von_Bönninghausen|Clemens von Bönnighausen]], eines guten Freundes des Ehepaars.<ref name="hahnemanninst" /> | Ihre adoptierte Tochter Sophie heiratete 1857 auf Vermittlung Mélanies Karl von Bönninghausen, den Sohn des Botanikers und Homöopathen [[Clemens_von_Bönninghausen|Clemens von Bönnighausen]], eines guten Freundes des Ehepaars.<ref name="hahnemanninst" /> | ||
| − | 1869 praktizierte Mélanie Hahnemann kaum noch. Sie verarmte langsam, zudem zwangen die Auswirkungen des Deutsch-Französischen | + | Im Jahr 1869 praktizierte Mélanie Hahnemann kaum noch. Sie verarmte langsam, zudem zwangen sie die Auswirkungen des Deutsch-Französischen Krieges 1871, den Großteil ihres Besitzstands und ihr Haus zu verkaufen.<ref name="hahnemanninst" /> Als sie 1872, nun weit weniger populär als zuvor, doch noch eine medizinische Zulassung erhielt, konnte sie ihre Dienste fortan offen bewerben.<ref name="wholehealth" /> |
Sie starb 1878 und wurde neben den drei Männern begraben, welche ihr Leben geprägt hatten. Zwanzig Jahre nach ihrem Tod wurde Samuel Hahnemann 1898 auf den Friedhof Père Lachaise umgebettet; seine Frau liegt in einem nicht gekennzeichneten Grab neben ihm.<ref name="Lux" /><ref name="hahnemanninst" /> | Sie starb 1878 und wurde neben den drei Männern begraben, welche ihr Leben geprägt hatten. Zwanzig Jahre nach ihrem Tod wurde Samuel Hahnemann 1898 auf den Friedhof Père Lachaise umgebettet; seine Frau liegt in einem nicht gekennzeichneten Grab neben ihm.<ref name="Lux" /><ref name="hahnemanninst" /> | ||
| Zeile 28: | Zeile 28: | ||
= Literatur = | = Literatur = | ||
| − | *Rima Handley: Eine homöopathische Liebesgeschichte. Das Leben von Samuel und Mélanie Hahnemann Beck’sche Reihe 1131, 6.Auflage, Verlag C.H.Beck, München 2002, ISBN 3-406-45991-9; Originaltitel: A homeopathic love story, Originalsprache: Englisch, Übersetzerin: Corinna Fiedler; [http://books.google.de/books?id=IWTJIM6Nsw0C&pg=PA27&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false | + | *Rima Handley: Eine homöopathische Liebesgeschichte. Das Leben von Samuel und Mélanie Hahnemann Beck’sche Reihe 1131, 6. Auflage, Verlag C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-45991-9; Originaltitel: A homeopathic love story, Originalsprache: Englisch, Übersetzerin: Corinna Fiedler; [http://books.google.de/books?id=IWTJIM6Nsw0C&pg=PA27&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false Auszug in Google Books] |
| − | *Michael Zeh, Sonja Müller (Bearb.): | + | *Michael Zeh, Sonja Müller (Bearb.): [https://web.archive.org/web/20150608083212/https://www.igm-bosch.de/content/language1/downloads/NachlassM.pdf Nachlass Mélanie Hahnemann,] Homöopathie-Archiv, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM), Stuttgart Mai 2004, Digitalisat. Deutschsprachige Dokumentation des schriftlichen Nachlasses der Mélanie Hahnemann. |
= Einzelnachweise = | = Einzelnachweise = | ||
| Zeile 37: | Zeile 37: | ||
{{SORTIERUNG: Hahnemann, Mélanie}} | {{SORTIERUNG: Hahnemann, Mélanie}} | ||
| − | [[Category:Homöopath]] | + | [[Category:Homöopath]] [[Category:Mediziner]] [[Category:Frau]] [[Category:NOCH ZU BEARBEITEN]] |
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2024, 05:12 Uhr
Diese FreeWiki-Seite basiert auf dem Wikipedia-Artikel »Mélanie Hahnemann«, gelesen am 01.11.2018 [Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung)]. Autorenliste. Diverse Bearbeitungen wurden vorgenommen.
Marie Mélanie d’Hervilly Gohier Hahnemann (* 02.02.1800; † Mai 1878 in Paris) war Malerin und Homöopathin. Sie war die erste zugelassene Homöopathin der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Frühe Jahre
Marie Mélanie d’Hervilly wurde als Tochter von Comte Joseph d’Hervilly und Marie-Josèphe Gertrude Heilrath in eine alte, aber verarmte französische Adelsfamilie geboren.[1] Sie genoss die Privilegien der republikanischen Aristokratie und erhielt Privatunterricht,[2] auch von dem Gelehrten François Andrieux, der ihr ein Gedicht widmete.[3] Opfer von häuslicher Gewalt seitens ihrer Mutter, lebte sie ab dem Alter von fünfzehn Jahren bei ihrem Ziehvater Guillaume Guillon-Lethière, von dem sie das Malen lernte.[2] Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch den Verkauf gemalter Porträts und Miniaturen und erhielt auch Preise und Auszeichnungen für ihre Werke.[3] Neben der Malerei begeisterte sich die exzentrische junge Frau für das Reiten, das Pistolenschießen und politische Diskussionen.[4]
Sie nahm 1830 den Namen Gohier an, als der einstige Direktoriums-Präsident Louis-Jérôme Gohier sie in seinem Testament adoptierte und ihr sein Vermögen hinterließ. Gohiers eigene Tochter war zu dem Zeitpunkt seit zwanzig Jahren verheiratet und kinderlos. Mélanie d’Hervilly-Gohier ließ den Adoptivvater bei ihrer Familie[3] im Friedhof Montmartre bestatten. Als 1832 ihr Pflegevater Guillon-Lethière bei einer Cholera-Epidemie in Paris ohne ihn überlebende Nachkommen starb, bestattete sie ihn im Grab neben Goutier. Im selben Jahr, ausgelöst durch die Epidemie, begann sich die 32-Jährige für Homöopathie zu interessieren, da der erste britische Homöopath Frederic Hervey Foster Quin einige erfolgreiche Behandlungen durchgeführt hatte.[2] Auch war ihre eigene Gesundheit angeschlagen.[3]
Im Dienst der Homöopathie
Am 7. Oktober 1834[2] besuchte sie den Homöopathen Samuel Hahnemann in seinem Haus in Köthen im damaligen deutschen Herzogtum Anhalt-Köthen. Ihr dortiges Auftreten in Männerkleidung erregte großes Aufsehen,[4] ebenso wie ihre stürmische Liebesaffäre mit dem seit zwei Jahren verwitweten, 79-jährigen Hahnemann. Samuel und Mélanie heirateten am 18. Januar 1835 heimlich[2] ohne kirchlichen Segen. Im Juni desselben Jahres zog Hahnemann mit seiner Frau, nunmehr Mélanie Hahnemann, nach Paris, um dort ab August[2] zu praktizieren. Mélanie besaß die notwendigen Beziehungen, um die Zulassung ihres Mannes zu erwirken und um ihn rasch zu einem gefragten und populären Heiler zu machen. Das Haus in der Rue Madame war bald zu klein für den Andrang der Hilfesuchenden, weshalb das Ehepaar in die Rue de Milan in das später so bezeichnete Palais Hahnemann umzog.[4] Mélanie umsorgte ihren greisen Ehemann fürsorglich und übernahm den Großteil der Fälle selbst, ebenso wie Hausbesuche.[3] Der prominenteste Klient war Niccolò Paganini, der jedoch nach einem gescheiterten Annäherungsversuch an Mélanie Hahnemann die Therapie abbrach.
Als überzeugte Vorkämpferin von Hahnemanns Lehren erlangte sie ihr Diplom als Homöopathin 1840 durch John Helfrich, den Begründer der ersten Homöopathie-Schule in den USA, es wurde ihr jedoch erst mit großer Verspätung zugestellt.[3] Nach dem Tod Hahnemanns 1843 verweigerte sie neun Tage lang die Freigabe seines Leichnams zur Bestattung.[4] Er wurde schließlich neben Goutier und Lethière beigesetzt. Sie führte seine Praxis fort, wurde aber 1846 vor Gericht gestellt und verurteilt, da sie ohne ärztliche Zulassung praktizierte.[5] Auch ohne eine solche Zulassung behandelte sie heimlich weiter, ohne belangt zu werden.[2] Die ihr vererbte 6. Auflage des Werks ihres Mannes, Organon, wurde aufgrund fachlicher und persönlicher Auseinandersetzungen mit anderen Hahnemann-Anhängern erst 1921, lange nach Mélanies Tod veröffentlicht, knapp siebzig Jahre nach dem Tod Samuel Hahnemanns.
Ihre adoptierte Tochter Sophie heiratete 1857 auf Vermittlung Mélanies Karl von Bönninghausen, den Sohn des Botanikers und Homöopathen Clemens von Bönnighausen, eines guten Freundes des Ehepaars.[3]
Im Jahr 1869 praktizierte Mélanie Hahnemann kaum noch. Sie verarmte langsam, zudem zwangen sie die Auswirkungen des Deutsch-Französischen Krieges 1871, den Großteil ihres Besitzstands und ihr Haus zu verkaufen.[3] Als sie 1872, nun weit weniger populär als zuvor, doch noch eine medizinische Zulassung erhielt, konnte sie ihre Dienste fortan offen bewerben.[2]
Sie starb 1878 und wurde neben den drei Männern begraben, welche ihr Leben geprägt hatten. Zwanzig Jahre nach ihrem Tod wurde Samuel Hahnemann 1898 auf den Friedhof Père Lachaise umgebettet; seine Frau liegt in einem nicht gekennzeichneten Grab neben ihm.[4][3]
Literatur
- Rima Handley: Eine homöopathische Liebesgeschichte. Das Leben von Samuel und Mélanie Hahnemann Beck’sche Reihe 1131, 6. Auflage, Verlag C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-45991-9; Originaltitel: A homeopathic love story, Originalsprache: Englisch, Übersetzerin: Corinna Fiedler; Auszug in Google Books
- Michael Zeh, Sonja Müller (Bearb.): Nachlass Mélanie Hahnemann, Homöopathie-Archiv, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM), Stuttgart Mai 2004, Digitalisat. Deutschsprachige Dokumentation des schriftlichen Nachlasses der Mélanie Hahnemann.
Einzelnachweise
- ↑ Rima Handley: Eine homöopathische Liebesgeschichte. Das Leben von Samuel und Mélanie Hahnemann, 6.Auflage, Verlag C.H.Beck, München 2002, ISBN 3-406-45991-9 Auszug bei Google Books, Zugriff: 2015-03-09
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Biografie Hahnemanns auf der Webseite WholeHealthNow (englisch).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Biographie des Hahnemann-Instituts (englisch).
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 205.
- ↑ Die erste Zulassung einer Allgemeinmedizinerin wurde in Frankreich 1862 erteilt.
