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unangemessensten Handlungen akzeptieren. Äußere Ereignisse sind üblicherweise die Auslöser, die hysterische und wahnhafte Anteile in Menschen freisetzen. Kollektiver Wahnsinn rechtfertigt den unterdrückten persönlichen Wahnsinn im Individuum. Wahnvorstellungen, die sorgfältig eingepflanzt wurden, sind schwer zu korrigieren. Argumente haben keinen Wert mehr, da das niedere Denken die Oberhand gewonnen hat. }} | unangemessensten Handlungen akzeptieren. Äußere Ereignisse sind üblicherweise die Auslöser, die hysterische und wahnhafte Anteile in Menschen freisetzen. Kollektiver Wahnsinn rechtfertigt den unterdrückten persönlichen Wahnsinn im Individuum. Wahnvorstellungen, die sorgfältig eingepflanzt wurden, sind schwer zu korrigieren. Argumente haben keinen Wert mehr, da das niedere Denken die Oberhand gewonnen hat. }} | ||
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Version vom 6. Februar 2021, 17:26 Uhr
Prof. Dr. rer. nat. Oliver Hirsch
Inhaltsverzeichnis
„The Rape of the Mind. The Psychology of Thought Control, Menticide, and Brainwashing“
Am 4.1.2021 veröffentlichte Oliver Hirsch eine Zusammenfassung des von Joost Meerloo 1956 geschriebenen Buches „The Rape of the Mind. The Psychology of Thought Control, Menticide, and Brainwashing“.
Diese Zusammenfassung kann beim "Club der klaren Worte" heruntergeladen werden.
Auszüge
Techniken zur individuellen Unterwerfung
Meerloo geht davon aus, dass Elemente der klassischen Konditionierung von Pavlov für die Beeinflussung des Einzelnen verwendet werden können. Das jeweilige Narrativ müsse nur oft genug in einfacher Form wiederholt und jede andere Form der Interpretation der Realität unterdrückt werden. Allerdings basiere dies auf dem naiven Glauben, dass jede Kritik und jede kritische Prüfung im menschlichen Denken dauerhaft unterdrückt werden könne. Am Ende könne der Freiheitswillen des Menschen nicht unterdrückt werden. Dieser werde sich durchsetzen und wieder erwachen. Bis dahin würden jedoch zahlreiche Techniken angewandt, um dies zu verhindern. Die Experimente von Pavlov haben gezeigt, dass die Konditionierung am besten unter Isolationsbedingungen mit einem Minimum an ablenkenden Reizen funktioniert hat. Daher legen totalitäre Systeme Wert darauf, ihre Gegner zu isolieren, ihnen freies Reisen zu verbieten und sie somit von psychischer und politischer Kontamination fern zu halten.
Daher sollten häufigere Themenwechsel und das Verwenden von Angst als Basisemotion die Konditionierung aufrechterhalten. Meerloo sieht dafür insbesondere die Massenmedien geeignet, da diese festgefügte Muster in die Nervensysteme der Menschen implantieren könnten. Dies werde durch täglichen
propagandistischen Lärm in Zusammenhang mit mächtigen verbalen Hinweisreizen erreicht, so dass sich die Menschen mit dem jeweiligen „Krachmacher“ identifizieren. Wichtig ist dabei, Schlagworte, Stereotype, Parolen und Symbole statt einer unverzerrten Darstellung der Realität zu verwenden. Die freie Diskussion und freier intellektueller Austausch behindern die Konditionierung.
Gefühle von Terror, Angst, Hoffnungslosigkeit, Alleinsein und das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, müssen erzeugt werden.
Der friedliche Austausch von Gedanken in einer freien Konversation stört die Konditionierung und ist daher ebenso verboten. Verwirrung und Zweifel werden im totalitären Staat bereits als Verbrechen angesehen. Der Geist, der offen für Fragen ist, ist offen für eine abweichende Meinung. Unter einem totalitären Regime muss ein zweifelnder, neugieriger und ideenreicher Geist unterdrückt werden.
Techniken zur Massenunterwerfung
Jede Form von Führung ohne effektive Kontrolle könne sich nach und nach
in eine Diktatur entwickeln. Eine Führungsperson zu sein, viel Macht zu haben und verantwortlich.
Es ist eine Welt der stillen Verschwörer, es herrscht Misstrauen. Jeder Bürger wird kontinuierlich überwacht. Die Nachbarn, der Postmann, die Kinder, alle repräsentieren den strafenden Staat, der größte Feind des totalitären Systems ist die
Verwendung des Intellekts und der Erkenntnis und das Verlangen nach freiem, überprüfendem Denken. Das Denken ist überflüssig, reserviert für die Eliten.
Meerloo betont, dass solche totalitären Entwicklungen unabsichtlich bzw. unwissentlich auch in sogenannten freien, demokratischen Staaten ablaufen könnten. Führungspersonen würden mit Einschüchterung regieren. Sie bevorzugen Loyalität durch Angst, nicht durch Vertrauen. Durch die Panik, die durch totalitären Terror verursacht wird, fühlen sich die Menschen voneinander getrennt und jeder Mensch ist einsam und ängstlich. Durch diese Trennung wird der Einzelne unfähig, gegen die inhumanen Einflüsse zu kämpfen. Andeutungen, Verleumdungen und Denunziationen sind die Basis der totalitären Strategie. Jeder Bürger ist ein potenzieller Feind des Regimes. Das Denken an sich ist der Feind. Es gibt keine transparente Politik, keine freie Diskussion, keine ehrlichen Meinungsdifferenzen, es gibt nur Intrigen und Denunziationen mit deren beängstigenden Wirkungen auf die Massen. Eine totalitäre Gesellschaft benötigt ein äußeres Feindbild, gleichzeitig wird eigenes Versagen vertuscht. Blumige Schlagworte, wie „historische Notwendigkeit“, helfen dem Einzelnen, unmoralisches Verhalten als moralisch und gut zu betrachten.
Als „Verbokratie“ wird die Formulierung propagandistischer Lügen und wissentlich falscher Schlagwörter bezeichnet. Das bereits aus Orwells Roman „1984“ bekannte „Doppeldenk“ kommt ebenso zum Einsatz, offensichtliche Widersprüche sollen widerspruchslos akzeptiert werden. Fakten werden durch Fantasie und Verzerrung ersetzt, Menschen werden systematisch und bewusst zum Lügen gebracht. In einem „semantischen Nebel“ verlieren Wörter ihre kommunikative Funktion, sondern lösen lediglich Gefühle von Angst und Terror aus. Die Menschen bemühen sich
nicht mehr um ein wirkliches Verständnis, es erfolgt kein Abwägen mehr des Für und Wider. Statt ein wirkliches Verständnis anzustreben hören sich die Menschen die stumpfen Wiederholungen an, die ihnen ein Verständnis vortäuschen. Dazu müssen die Totalitaristen eine Hasssprache kreieren, um entsprechende Emotionen in den Massen hervor zu rufen. Der einzelne Bürger wird zum Papagei, der vorgefertigte Parolen und Propagandaschlagworte wiederholt, ohne zu verstehen, was diese wirklich bedeuten oder wer hinter diesen steht.
Offizielle Wörter müssen geglaubt und diesen muss gehorcht werden. Fakten entgegen der offiziellen Linie werden verzerrt und unterdrückt, jede Form des geistigen Kompromisses ist Verrat. Es gibt keine
Suche nach Wahrheit, nur die erzwungene Akzeptanz der totalitären Dogmen und Klischees. Freiheit und Unabhängigkeit, Kompromiss und Objektivität, all dies bedeutet Verrat.
Angst wird als Herrschaftsinstrument in einem totalitären Staat verwendet.
Unauffälliger Zwang
In einem totalitären System kann ein kollektiver Wahn hervorgerufen werden. Es ist lediglich eine Frage, wie die kollektiven Gefühle in entsprechender Weise organisiert und manipuliert werden.
Wenn die Masse isoliert wird, dann ist kein freies Denken erlaubt, kein freier Austausch, keine Korrektur von außen. Die Gruppe kann täglich über Massenmedien mit Angst und Pseudoenthusiasmus beeinflusst werden. Die Menschen werden die primitivsten und unangemessensten Handlungen akzeptieren. Äußere Ereignisse sind üblicherweise die Auslöser, die hysterische und wahnhafte Anteile in Menschen freisetzen. Kollektiver Wahnsinn rechtfertigt den unterdrückten persönlichen Wahnsinn im Individuum. Wahnvorstellungen, die sorgfältig eingepflanzt wurden, sind schwer zu korrigieren. Argumente haben keinen Wert mehr, da das niedere Denken die Oberhand gewonnen hat.
Eine ausgewählte Staatsperson in der Ära des erhöhten menschlichen Wettbewerbs zu werden und
abhängig zu sein von Massen von Wählern, kann bei einigen Personen Symptome auslösen, die ähnlich einer Psychose sind, so dass Körper und Psyche beeinträchtigt sein können,
Die Mitgliedschaft zum regierenden Apparat kann bei Funktionsträgern zu der gefährlichen Versuchung führen, lange unterdrückte Gefühle von Allmacht zu aktivieren.