Brutkastenlüge: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Brutkastenlüge''' wird die über längere Zeit als Tatsache verbreitete [[Lüge|Lüge]] bezeichnet, dass irakische Soldaten bei der Invasion Kuwaits im August 1990, dem Beginn des [[Zweiter_Golfkrieg|Zweiten Golfkriegs]], kuwaitische Frühgeborene getötet hätten, indem sie diese aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem Boden hätten sterben lassen. Diese Behauptung wurde 1990 von Nayirah as-Sabah (auch Naijirah) im Kongress der [[Vereinigte_Staaten|Vereinigten Staaten]] kolportiert. Sie hatte Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde unter anderem vom damaligen US-Präsidenten [[George_H._W._Bush|George H. W. Bush]] und von [[Menschenrechtsorganisation|Menschenrechtsorganisationen]] vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits stellte sich die Geschichte als Erfindung der amerikanischen [[Öffentlichkeitsarbeit|PR]]-Agentur [[Hill_&_Knowlton|Hill & Knowlton]] heraus. Diese war von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. ([https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brutkastenlüge&oldid=232599088 Quelle] / [[Wikipedia|Wikipedia]])
  
Als '''Brutkastenlüge''' wird die über längere Zeit als Tatsache verbreitete [[Lüge|Lüge]] bezeichnet, dass irakische Soldaten bei der Invasion Kuwaits im August 1990, dem Beginn des [[Zweiter_Golfkrieg|Zweiten Golfkriegs]], kuwaitische Frühgeborene getötet hätten, indem sie diese aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem Boden hätten sterben lassen. Diese Behauptung wurde 1990 von ''Nayirah as-Sabah'' (auch ''Naijirah'') im Kongress der [[Vereinigte_Staaten|Vereinigten Staaten]] kolportiert. Sie hatte Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde unter anderem vom damaligen US-Präsidenten [[George_H._W._Bush|George H. W. Bush]] und von [[Menschenrechtsorganisation|Menschenrechtsorganisationen]] vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits stellte sich die Geschichte als Erfindung der amerikanischen PR-Agentur [[Hill_&_Knowlton|Hill & Knowlton]] heraus. Diese war von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.
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= Medien =
 
 
= Aussage =
 
 
 
Eine junge Frau aus Kuwait, die sich mit ihrem Vornamen „Nayirah“ vorstellte, gab am 10. Oktober 1990 vor einem informellen Menschenrechtskomitee des US-Kongresses unter Tränen eine Erklärung ab: Sie habe als kuwaitische Hilfskrankenschwester freiwillige Arbeit im Al-Adnan-Krankenhaus in Kuwait geleistet und sei dabei Zeugin des Eindringens irakischer Soldaten geworden. Sie sagte:
 
 
 
''»Ich habe gesehen, wie die irakischen Soldaten mit Gewehren in das Krankenhaus kamen…, die Säuglinge aus den Brutkästen nahmen, die Brutkästen mitnahmen und die Kinder auf dem kalten Boden liegen ließen, wo sie starben.«''
 
 
 
Erst nach dem Krieg wurde bekannt, dass Nayirah as-Sabah die damals fünfzehnjährige Tochter des kuwaitischen Botschafters Saud Nasir as-Sabah in den USA und Kanada, sowie Mitglied der Herrscherfamilie Kuwaits war.<ref name="toxic">{{Internetquelle |url=http://www.prwatch.org/books/tsigfy10.html |titel=How PR Sold the War in the Persian Gulf, excerpted from Toxic Sludge Is Good For You |titelerg=Chapter 10 |hrsg=prwatch.org |abruf=2014-07-08 |sprache=en |zitat=At the Human Rights Caucus, however, Hill & Knowlton and Congressman Lantos had failed to reveal that Nayirah was a member of the Kuwaiti Royal Family. Her father, in fact, was Saud Nasir al-Sabah, Kuwait’s Ambassador to the US, who sat listening in the hearing room during her testimony. The Caucus also failed to reveal that H&K vice-president Lauri Fitz-Pegado had coached Nayirah in what even the Kuwaitis’ own investigators later confirmed was false testimony.}}</ref> Ihr Vater saß während ihrer Aussage vor dem Kongress-Komitee als Zuhörer im Publikum. <span style="background-color:#ffff66">Ihr Bericht war frei erfunden und die Jugendliche hatte dort nie gearbeitet.</span><ref name="toxic" />
 
 
 
Die kuwaitische Regierung hatte aus dem Exil heraus die amerikanische PR-Agentur ''Hill & Knowlton'' für zehn Millionen US-Dollar beauftragt, in der amerikanischen Öffentlichkeit für ein militärisches Eingreifen der USA zugunsten Kuwaits zu werben. Beauftragt wurde H+K dazu von der Scheinorganisation ''Citizens for a Free Kuwait'', die wiederum von der kuwaitischen Regierung gegründet und finanziert worden war. Die Agentur startete eine Reihe von PR-Aktivitäten, wozu unter anderem die erfundene Brutkastengeschichte gehörte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nytimes.com/1992/01/15/opinion/deception-on-capitol-hill.html |titel=Deception on Capitol Hill |werk=The New York Times |datum=1992-01-15 |abruf=2014-07-08 |sprache=en |zitat=How did the girl’s testimony come about? It was arranged by the big public relations firm of Hill & Knowlton on behalf of a client, the Kuwaiti-sponsored Citizens for a Free Kuwait, which was then pressing Congress for military intervention.}}</ref> Zwei Krankenschwestern der betreffenden Entbindungsstation erklärten später, dass die Jugendliche nicht dort gearbeitet habe und die von ihr beschriebenen Vorfälle niemals stattgefunden hätten.
 
 
 
= Mitverantwortung der US-Regierung =
 
 
 
Das Wissen um den PR-Vorgang und die Mitverantwortung der US-Regierung für die Brutkastenlüge sind in der Forschung umstritten.
 
 
 
Nach [[Michael_Butter|Michael Butter]] etwa wusste in Wirklichkeit nur die PR-Agentur von dem Vorgang und initiierte ihn.<ref>''„Nichts ist, wie es scheint“. Über Verschwörungstheorien''. Suhrkamp, Berlin 2018. ISBN 978-3-518-07360-5, S. 89f</ref> Dagegen stellt [[Andreas_Elter|Andreas Elter]] dar: {{Zitat
 
|Text=Die Arbeit der US-Werbeagentur für die Kuwaiter trug also in gewisser Weise die Handschrift des Weißen Hauses. Präsident Bush wurde von Fuller über jeden einzelnen Schritt unterrichtet. Ob er auch seine persönliche Einwilligung für die Baby-Geschichte gab, ist allerdings nicht zu belegen. Was bleibt, ist aber, dass enge personelle Kontakte zwischen der US-Regierung und einer Agentur bestanden, die nachweisbar Lügen in die Welt gesetzt hatte. Dieselbe Agentur wurde im anderen Zusammenhang von der US-Regierung sogar direkt beschäftigt.
 
|Autor=Andreas Elter
 
|ref=?'"`UNIQ--ref-00000006-QINU`"'?}}
 
 
 
= Wirkung =
 
  
Nayirahs Darstellung spielte eine große Rolle bei der Entscheidungsfindung der USA über eine Intervention im Irak.<ref>Walton, S. 128</ref> Präsident [[George_H._W._Bush|Bush]] erwähnte die Lügengeschichte in wenigen Wochen mindestens zehnmal.<ref>{{Literatur |Autor=Douglas Walton |Titel=Appeal to pity: A case study of theargumentum ad misericordiam |Sammelwerk=Argumentation |Band=9 |Nummer=5 |Datum=1995 |ISSN=0920-427X |Seiten=769–784 |Sprache=en |Fundstelle=S. 771 |Online=[http://www.dougwalton.ca/papers%20in%20pdf/95Pity.pdf dougwalton.ca]  |Format=PDF |KBytes=1000 |DOI=10.1007/BF00744757}}</ref> [[Amnesty_International|Amnesty International]] veröffentlichte am 19.&nbsp;Dezember 1990, über zwei Monate nach dem Auftritt des Mädchens, einen 84-seitigen Bericht über [[Menschenrechtsverletzung|Menschenrechtsverletzungen]] in Kuwait, der die Brutkastenlüge enthielt.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Cockburn |Titel=Right Stuff |Sammelwerk=London Review of Books |Band=13 |Nummer=3 |Datum=1991 |Seiten=9 |Sprache=en |Online=[http://www.lrb.co.uk/v13/n03/alexander-cockburn/right-stuff Online]}}</ref> Sie wurde auch noch am 8.&nbsp;Januar 1991 von einem führenden Amnesty-International-Mitarbeiter vor dem Komitee für auswärtige Angelegenheiten wiederholt. Der US-Senat stimmte schließlich am 12.&nbsp;Januar 1991 mit 52:47 Stimmen für eine Intervention im Zweiten Golfkrieg.<ref>Walton, S. 772</ref> Das Repräsentantenhaus stimmte mit 250:183 Stimmen für den Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Sara Fritz, William J. Eaton |Titel=Congress Authorizes Gulf War: Historic act: The vote in both houses, supporting Bush and freeing troops to attack Iraq, is decisive and bipartisan. It is the strongest move since Tonkin Gulf |Sammelwerk=Los Angeles Times |Datum=1991-01-13 |Sprache=en |Online=[http://articles.latimes.com/1991-01-13/news/mn-374_1_persian-gulf Online]}}</ref>
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== [[Massenmedien|Massenmedien]] ==
  
= Rezeption =
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⭕ 26.10.22 | [[Welt|Welt]]:&nbsp;[https://archive.ph/psTHK »VOLKSVERHETZUNG | Der neue § 130 ist eine Gefahr für die kritische Diskussion«] (von Strafrechtsprofessorin Dr. [[Elisa_Hoven|Elisa Hoven]])<br/> &nbsp;»Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass über [[Kriegsverbrechen|Kriegsverbrechen]] viel Unwahres berichtet wird. Vielleicht erinnern sich noch einige Leser an die „Brutkastenlüge“ im Irakkrieg. Die Geschichte der irakischen Soldaten, die bei der Invasion Kuwaits im August 1990 Frühgeborene aus den Brutkästen gerissen und auf dem Boden sterben gelassen haben sollen, wurde sogar im [[Vereinte_Nationen|UN]]-Sicherheitsrat behandelt. Später stellte sich heraus: [https://archive.ph/o/SXxjW/https://www.nytimes.com/1992/01/15/opinion/deception-on-capitol-hill.html Alles gelogen,] Teil einer von der kuwaitischen Exilregierung beauftragen PR-Kampagne. Gerade im [[Krieg|Krieg]], der besonders anfällig ist für Unwahrheiten, ist ein kritisches Hinterfragen von Informationen – zumindest für Journalisten – Pflicht.«
  
Die PR-Kampagne gilt als Beispiel für gezielte [[Medienmanipulation|Medienmanipulation]] und [[Desinformation|Desinformation]], um Politik, Medien und Öffentlichkeit kriegsreif zu machen ([[Kriegsanlasslüge|Kriegsanlasslüge]]). Amnesty International versuchte nach der Befreiung Kuwaits, die Story zu verifizieren, und musste schließlich öffentlich zugeben, einer Fälschung aufgesessen zu sein.<ref>{{Internetquelle |autor=John Stauber, Sheldon Rampton |url=http://www.prwatch.org/books/tsigfy10.html |titel=How PR Sold the War in the Persian Gulf |werk=Toxic Sludge Is Good For You: Lies, Damn Lies and the Public Relations Industry |hrsg=prwatch.org |datum=1991 |abruf=2014-07-08 |sprache=en}}</ref>
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[[ZDF|ZDF]] (»Im TV-Programm: ZDFinfo, 13.02.2024, 05:35 - 06:20«&nbsp;Uhr: '''[https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-grossen-luegen-der-geschichte--propaganda-auf-der-saeuglingsstation-100.html »Propaganda auf der Säuglingsstation | Die großen Lügen der Geschichte«]''' &nbsp;(im [https://archive.ph/29m5Y Webarchiv])<br/> &nbsp;»Eine Propagandalüge, detailgenau konstruiert, mit schwerwiegenden Folgen: In Kuwait sollen 1990 irakische Soldaten Brutkästen gestohlen und die Frühgeborenen hilflos zurückgelassen haben.«
 
 
= Medien =
 
 
 
== [[Massenmedien|Massenmedium]] ==
 
 
 
 
  
 
== [[Alternative_Medien|Alternative Medien]] ==
 
== [[Alternative_Medien|Alternative Medien]] ==
  
*[[Google|Google]]-Suche nach&nbsp;»Brutkastenlüge«&nbsp;in [https://kurzelinks.de/64j5 ausgewählten Medien]  
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*<span style="font-size:medium">[[Google|<span style="background-color:#ffff66">Google</span>]]<span style="background-color:#ffff66">-Suche nach&nbsp;»Brutkastenlüge«&nbsp;in </span>[https://kurzelinks.de/7uvc <span style="background-color:#ffff66">ausgewählten Medien etc.</span>]</span>
 
*[[NachDenkSeiten|NachDenkSeiten]]: Schlagwort [https://www.nachdenkseiten.de/?tag=kriegsluegen Kriegslügen]  
 
*[[NachDenkSeiten|NachDenkSeiten]]: Schlagwort [https://www.nachdenkseiten.de/?tag=kriegsluegen Kriegslügen]  
*[[Reitschuster.de|reitschuster.de]]: Suche nach
 
 
 
  
= Weblinks =
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'''⭕ 26.09.20 | NachDenkSeiten: [https://www.nachdenkseiten.de/?p=65211 »30 Jahre „Brutkastenlüge“: Imperialer Machtanspruch und demokratische Öffentlichkeit«]'''<br/> &nbsp;»Ohne Zustimmung der Öffentlichkeit tun sich auch US-amerikanische Regierungen schwer, Krieg in einem Drittstaat zu führen. Also tut sie gut daran, mittels propagandistischer Maßnahmen für die gewünschte öffentliche Meinung zu sorgen. Im Falle <span style="background-color:#ffff66">Nayirahs</span> war jede Silbe ihrer Schilderung erfunden und erlogen. Sie war in Tat und Wahrheit niemand anders als die <span style="background-color:#ffff66">Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA</span>, [[Saud_Nasir_as-Sabah|Saud Nasir al-Sabah]], Mitglied der Königsfamilie, und hatte keine Sekunde als Praktikantin in der Geburtsklinik gearbeitet. Die ganze Geschichte war von der damals weltgrößten PR-Agentur Hill&Knowlton ersonnen, die <span style="background-color:#ffff66">von der kuwaitischen Exilregierung für 10,8&nbsp;Millionen Dollar beauftragt</span> war, die öffentliche Meinung für den Krieg einzunehmen. <span style="background-color:#ffff66">Ungesichert ist, ob auch die US-amerikanische Regierung über das Vorgehen informiert war.«</span>
  
*{{Internetquelle
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'''⭕ 30.01.22 | [[Transition_News|Transition News]]: [https://transition-news.org/zehn-kriege-und-zehn-lugen-der-usa <span style="background-color:#ffff33">»Zehn Kriege und zehn Lügen der USA«</span>]'''<br/> &nbsp;»Eine unvollständige Liste US-amerikanischer Kriege seit dem [[Zweiter_Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]], der dafür benutzten [[Propaganda|Propaganda]], der wahren Ziele und der Folgen.«&nbsp;&nbsp;| <span style="background-color:#ffff66">s. Nummer 4:&nbsp;»Irak (1991)«</span>
|url=http://www.sourcewatch.org/index.php?title=Citizens_for_a_Free_Kuwait
 
|titel=Citizens for a Free Kuwait
 
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|abruf=2014-07-08
 
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*{{Internetquelle
 
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|titel=Ablauf der Brutkasten-Affäre
 
|hrsg=[[United States Institute of Peace]]
 
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|archiv-datum=2014-04-04
 
|abruf=2014-07-08
 
|sprache=en}}
 
*{{Internetquelle
 
|autor=Elvi Claßen
 
|url=https://www.heise.de/tp/features/Am-Anfang-stand-die-Luege-3428612.html
 
|titel=Am Anfang stand die Lüge
 
|werk=[[Telepolis]]
 
|datum=2003-02-26
 
|abruf=2014-07-08}}
 
  
 
= Literatur =
 
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  |Übersetzer=Friedrich Griese}}  
 
  |Übersetzer=Friedrich Griese}}  
  
= Einzelnachweise =
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= Weblinks =
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== [[Wikipedia|Wikipedia]] ==
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*Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenlüge Brutkastenlüge]
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*Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Hill_&_Knowlton Hill & Knowlton]
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– Bitte die Kategorien unter den Wikipedia-Artikel beachten.&nbsp;–
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== [[Youtube|Youtube]] ==
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*Playlist [https://www.youtube.com/playlist?list=PL1eFyfyVP6gjhoPiJZSjluE-sPtbZ-b_Z Kriegslüge || Kriegsanlasslüge | Kriegsanlasslügen | Kriegslügen] (s. auch Playlistbeschreibung)
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= Siehe auch =
  
<references />
+
*[[Propaganda|Propaganda]]
 +
*[[Vereinigte_Staaten|Vereinigte Staaten]]
  
[[Category:Falschmeldung]] [[Category:Geschichtsfälschung]] [[Category:Krieg]] [[Category:Lüge]] [[Category:Politik]] [[Category:Propaganda]] [[Category:Psychologische Kriegsführung]] [[Category:NOCH ZU BEARBEITEN]]
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[[Category:Falschmeldung]] [[Category:Geschichtsfälschung]] [[Category:Krieg]] [[Category:Lüge]] [[Category:Politik]] [[Category:Propaganda]] [[Category:Psychologische Kriegsführung]] [[Category:Vereinigte Staaten]]

Aktuelle Version vom 7. Februar 2024, 17:34 Uhr

Als Brutkastenlüge wird die über längere Zeit als Tatsache verbreitete Lüge bezeichnet, dass irakische Soldaten bei der Invasion Kuwaits im August 1990, dem Beginn des Zweiten Golfkriegs, kuwaitische Frühgeborene getötet hätten, indem sie diese aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem Boden hätten sterben lassen. Diese Behauptung wurde 1990 von Nayirah as-Sabah (auch Naijirah) im Kongress der Vereinigten Staaten kolportiert. Sie hatte Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde unter anderem vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush und von Menschenrechtsorganisationen vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits stellte sich die Geschichte als Erfindung der amerikanischen PR-Agentur Hill & Knowlton heraus. Diese war von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. (Quelle / Wikipedia)

Medien

Massenmedien

⭕ 26.10.22 | Welt»VOLKSVERHETZUNG | Der neue § 130 ist eine Gefahr für die kritische Diskussion« (von Strafrechtsprofessorin Dr. Elisa Hoven)
 »Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass über Kriegsverbrechen viel Unwahres berichtet wird. Vielleicht erinnern sich noch einige Leser an die „Brutkastenlüge“ im Irakkrieg. Die Geschichte der irakischen Soldaten, die bei der Invasion Kuwaits im August 1990 Frühgeborene aus den Brutkästen gerissen und auf dem Boden sterben gelassen haben sollen, wurde sogar im UN-Sicherheitsrat behandelt. Später stellte sich heraus: Alles gelogen, Teil einer von der kuwaitischen Exilregierung beauftragen PR-Kampagne. Gerade im Krieg, der besonders anfällig ist für Unwahrheiten, ist ein kritisches Hinterfragen von Informationen – zumindest für Journalisten – Pflicht.«

ZDF (»Im TV-Programm: ZDFinfo, 13.02.2024, 05:35 - 06:20« Uhr: »Propaganda auf der Säuglingsstation | Die großen Lügen der Geschichte«  (im Webarchiv)
 »Eine Propagandalüge, detailgenau konstruiert, mit schwerwiegenden Folgen: In Kuwait sollen 1990 irakische Soldaten Brutkästen gestohlen und die Frühgeborenen hilflos zurückgelassen haben.«

Alternative Medien

⭕ 26.09.20 | NachDenkSeiten: »30 Jahre „Brutkastenlüge“: Imperialer Machtanspruch und demokratische Öffentlichkeit«
 »Ohne Zustimmung der Öffentlichkeit tun sich auch US-amerikanische Regierungen schwer, Krieg in einem Drittstaat zu führen. Also tut sie gut daran, mittels propagandistischer Maßnahmen für die gewünschte öffentliche Meinung zu sorgen. Im Falle Nayirahs war jede Silbe ihrer Schilderung erfunden und erlogen. Sie war in Tat und Wahrheit niemand anders als die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA, Saud Nasir al-Sabah, Mitglied der Königsfamilie, und hatte keine Sekunde als Praktikantin in der Geburtsklinik gearbeitet. Die ganze Geschichte war von der damals weltgrößten PR-Agentur Hill&Knowlton ersonnen, die von der kuwaitischen Exilregierung für 10,8 Millionen Dollar beauftragt war, die öffentliche Meinung für den Krieg einzunehmen. Ungesichert ist, ob auch die US-amerikanische Regierung über das Vorgehen informiert war.«

⭕ 30.01.22 | Transition News: »Zehn Kriege und zehn Lügen der USA«
 »Eine unvollständige Liste US-amerikanischer Kriege seit dem zweiten Weltkrieg, der dafür benutzten Propaganda, der wahren Ziele und der Folgen.«  | s. Nummer 4: »Irak (1991)«

Literatur

  • Mira Beham: Kriegstrommeln: Medien, Krieg und Politik. Dt. Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-30531-2.
  • John R. MacArthur: Die Schlacht der Lügen: wie die USA den Golfkrieg verkauften. Vorwort von Dagobert Lindlau. dtv, München 1993, ISBN 3-42330352-2 (english: Second Front: Censorship and Propaganda in the 1991 Gulf War. Übersetzt von Friedrich Griese).

Weblinks

Wikipedia

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Siehe auch